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Podcast 03| Vorsätze und Zielsetzung neu gedacht

Vorsätze und Zielsetzung neu gedacht


Podcastfolge 03

Vor allem, aber nicht nur, um den Jahreswechsel herum setzen wir uns gerne neue Ziele und machen Vorsätze, was wir in Zukunft erreichen wollen. Vielleicht geht damit schon ein gewisses Zittern oder eine Art von Resignation einher, weil wir aus Erfahrung wissen, dass wir oft trotz Motivation und eisernen Willen immer wieder nicht so weit kommen, wie wir wollen oder gefühlt an unseren Zielen scheitern. Oder wir fürchten schon die Entbehrungen, von denen wir glauben, dass sie für die Verwirklichung unserer Ziele nötig sind. 

Aber was, wenn es auch eine andere, sanftere und vor allem nachhaltigere Methode gibt, um unsere Zukunft nach unseren Wünschen und Zielen zu gestalten.

 


Kopf-Ziele oder Herzenswünsche


Der erste Schritt zur Verwirklichung deiner Ziele kann darin bestehen, dass du dich fragst, welcher Wunsch bzw. welches Bedürfnis hinter deinen Zielen steht. Sind deine Ziele Kopf-Ziele? Das heißt, kommt die Zielsetzung vielleicht gar nicht direkt aus dir heraus, sondern existiert eher auf einer mentalen Ebene, kommt eher von außen, von einer Vorstellung, wie du, wie dein Leben, dein Körper etc. zu sein hat? Was ist dein Herzenswunsch hinter deinem Ziel? 

Wenn wir uns zum Beispiel das klassische Ziel „Abnehmen“ anschauen, dann können viele verschiedene Wünsche dahinterstecken. Der Wunsch, endlich akzeptiert zu werden. Der Wunsch, sich selbst gut und schön zu fühlen. Der Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden. Der Wunsch nach Zugehörigkeit. Der Wunsch, sich selbst anzunehmen etc. etc.

Zuerst ist es also wichtig, dich zu fragen, was hinter deinem Ziel steckt. Wie möchtest du dich fühlen?

Visualisiere deine Ziele


Wenn man seinen Herzenswunsch hinter dem Ziel weiß, kann man damit beginnen, sich vorzustellen bzw. eben zu visualisieren, wie man sich fühlt, wenn man das Ziel erreicht hat. Man kann hier ins Detail gehen oder nicht. Wichtig ist nur, die Emotionen, die Gefühle mit ins Spiel zu bringen. Das heißt, versetze dich in die Zukunft. Du hast dein Ziel erreicht. Wie fühlst du dich? Wie fühlt sich dein Leben, dein Körper, dein Alltag an? Visualisiere mit den dazugehörigen Emotionen so oft wie möglich und versuche das gewünschte Gefühl schon jetzt, in der Gegenwart, zu kultivieren. Denn der Weg informiert das Ziel. Wenn wir uns zum Beispiel die ganze Zeit selbst kritisieren und klein halten, werden wir nicht eines Tages aufwachen und uns selbst bedingungslos lieben. Wenn wir aber jeden Tag üben, uns gut zu fühlen und uns zu akzeptieren und zu lieben, auch wenn es sich zunächst komisch und fake anfühlt, dann „düngen“ wir sozusagen Selbstliebe in unserem Leben und sie wächst wie von selbst.

Konkrete Schritte zur Zielerreichung


Aus der Visualisierung können ganz organisch auch konkrete Schritte für die Verwirklichung unserer Wünsche entstehen. Nicht aus dem Kopf, sondern aus der gefühlten Erfahrung heraus. Spür in dich hinein. Wie verhält sich dein Zukunfts-Ich, wenn dein Wunsch bereits erfüllt ist? Je nachdem, was du verwirklichen möchtest, entstehen dadurch konkrete Schritte. Zum Beispiel, wie du dich bewegst, wie du deinen Alltag gestaltest, wie du isst etc.

Dann such dir EINEN kleinen Schritt heraus und versuche ihn umzusetzen. Wenn dieser Schritt in deinem Alltag integriert und quasi zur Gewohnheit geworden ist, gehe zum nächsten Schritt über.

Umgang mit Widerständen


Unweigerlich wird es Situationen geben, in denen wir uns selbst im Wege stehen. Es kommt Widerstand auf, wir sind zu müde oder zu genervt, um an der Verwirklichung unserer Ziele zu arbeiten. Hier ist es wichtig zu wissen, dass unser Körper immer versucht, uns vor unnötigen Energieverlust zu schützen. Es geht immer um Energie. Widerstand ist Teil des Prozesses. Wenn also Widerstand aufkommt, geht es in Wahrheit um Energiebewahrung oder Energieeffizienz. Hier ist unser Kopf, unser Verstand enorm hilfreich. Kurzfristig braucht die alte Gewohnheit weniger Energie, aber mit Hilfe unseres Verstandes können wir uns in solchen Momenten trotzdem für unser Zukunfts-Ich entscheiden. Willenskraft ist wie ein Muskel, der klare Grenzen hat und sich mit der Zeit schnell erschöpft, was dann oft in einer Kompensation in die andere Richtung endet („Ich geb auf, es ist eh alles egal.“). Aber ganz ohne Willenskraft geht es auch nicht. Sie ist am effizientesten in den kurzen Moment des Entscheidens – mach ich A oder probiere ich B aus? Es braucht zugegeben ein bisschen Geduld und Übung, um den schmalen Grat zwischen „sich zu etwas zwingen, was einem eigentlich nicht guttut“ und „sich dazu entscheiden, das zu tun, was einem auf lange Sicht sehr guttut“ auszubalancieren.

Und es funktioniert natürlich nicht immer. Dann ist es wichtig, mitfühlend und sanft mit sich zu sein und nicht in einen kritischen Dialog zu verfallen. Denn je eher wir Verständnis und Selbst-Mitgefühl für uns empfinden können, desto eher sind wir wieder in Resonanz mit unserem Herzen und unseren Herzenswünschen. Denn MIT uns, anstatt GEGEN uns selbst zu arbeiten, ist mit Abstand sowohl der effizienteste als auch nachhaltigste Weg, um unsere Ziele und Wünsche zu verwirklichen.

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