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Podcast 14| Nein! Ein kleines Wort mit großer Wirkung

Nein! Ein kleinesWort mit großer Wirkung


Podcastfolge 14

Nein, ein simples, kurzes Wort, das doch solche Kraft hat und nicht immer leicht auszusprechen ist. Es hat trotz seiner Eindeutigkeit viele verschiedene Gründe, Hintergründe und Auswirkungen, weshalb es sich lohnt, sich ein bisschen näher damit zu beschäftigen.


Warum uns ein Nein oft so schwerfällt


Die Frage, die mit einem Nein oft mitschwingt, ist eine essenziell menschliche. Nämlich: Werde ich immer noch dazugehören, geliebt werden, eingeladen werden…, wenn ich NEIN zu etwas sage? Es geht also um Zugehörigkeit und darum, was andere Menschen über uns denken oder wie sie sich uns gegenüber verhalten, wenn wir nein sagen. Deshalb ringen wir uns doch oft ein Ja ab, obwohl wir eigentlich nein sagen möchten. Wenn uns ein Nein schwerfällt, sagen wir also lieber nein zu uns selbst und unseren Bedürfnissen als zu anderen Menschen und deren Anfragen, Einladungen etc.

Gründe für ein Nein


Aber nicht nur ein Ja, wenn wir eigentliche nein sagen wollen, richtet sich oft gegen uns selbst. Auch wenn wir nein sagen, tun wir das oft aus verschiedensten Gründen, die nicht immer in unserem besten Sinne sind. Unter anderem hat Dr. Jennifer Freed mehrere Gründe herausgearbeitet, die zu einem Nein führen können. Wir können zum Beispiel nein sagen zu etwas sagen aus Angst, nicht zu genügen bzw. nicht gut genug zu sein. Oder weil wir an alten Glaubenssätzen oder Erfahrungen aus der Vergangenheit festhalten. Dann ist das ein angstvolles Nein, das uns daran hindert zu wachsen und zu lernen und alte Erlebnisse zu überwinden. Wir versagen uns mit unserem Nein die Chance, über uns selbst hinauszuwachsen und neue, bessere Erfahrungen zu sammeln. Das passiert auch, wenn wir aus einer Bequemlichkeit heraus nein sagen.

Umgekehrt kann ein Nein auch genau das Gegenteil bewirken und uns den Raum für Weiterentwicklung und Wohlbefinden geben. Wenn wir nein sagen, wenn wir tatsächlich nein meinen, entsteht Zeit und Raum für das, was wir wirklich machen möchten. Es entsteht dann auch kein Groll, weil wir uns mit unserem halbherzigen Ja überfordert haben. Daher kommt der Spruch: „Ein Nein zu anderen ist oft ein Ja zu dir selbst!“

Der Grund für das Nein spielt hier also eine große Rolle, erfordert jedoch ein gutes Hinschauen und eine gewisse Ehrlichkeit mit sich selbst.  Aber ein Nein aus Selbstliebe und aus einer Ruhe und Klarheit heraus, bewirkt fast automatisch ein Ja zu dir selbst und zu Dingen, die du wirklich brauchst und willst.

Via negativa

Bei dem Prinzip der „via negativa“ („verneinender, negativer Weg“), geht es darum, zu allem nein zu sagen, was kein klares, eindeutiges und volles Ja ist. Während diese Herangehensweise im Alltag wahrscheinlich zu extrem wäre, ist es als Gedankenexperiment ganz interessant, sich vorzustellen, wie man dann handeln würde. Was müsste man alles weglassen? Wie viel macht man tagtäglich, hinter dem man eigentlich nicht mit einem eindeutigen Ja stehen kann? Zu welchen Dingen, Einladungen, Aufforderungen etc. würde man nein sagen, wenn man die „via negativa“ gehen würde?

Nein und unser Körper

Auch wenn es um unseren Körper und unser Verhältnis zu ihm geht, spielt Nein oft eine große Rolle. Versagen wir uns etwas, zum Beispiel einen Genuss oder ein bestimmtes Essen etc., weil wir im Grunde nein zu uns selbst und unserem Körper sagen? Oder sagen wir nein zu etwas, weil wir unseren Körper achten und lieben? Was ähnlich ausschauen kann, hat also ganz verschiedene Qualitäten und Gründe. Ersteres schwächt uns extrem und gleicht einem ständigen Kampf, weil ein Ja zu uns selbst und unserem Körper die wichtigste Voraussetzung dafür ist, wirklich glücklich und erfüllt zu leben.

 

Ja zu uns selbst

Dieses Ja zu uns selbst ist also immer die Grundlage dafür, auch wirklich mit Klarheit und Ruhe nein sagen zu können. Egal, ob es sich um Lebenssituationen, Kleinigkeiten, Einladungen oder körperbezogene Dinge handelt.


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