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Podcast 33| Endokrine Disruptoren – Was können wir tun?

Endokrine Disruptoren


Was sind endokrine Disruptoren bzw. endokrin aktive Substanzen? Wir widmen uns in der heutigen Folge diesen Substanzen, weil sie sich negativ auf unseren Körper und vor allem unser Hormonsystem auswirken können, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wenn wir jedoch um ihren potenziellen Einfluss wissen, gibt es einige Dinge, die wir tun können, um unseren Körper optimal dabei zu unterstützen, besser damit umgehen zu können. Genau das ist auch der Fokus dieser Folge, denn während wir in einer Welt leben, in der endokrine Disruptoren leider Realität sind, müssen wir uns nicht machtlos fühlen. Ganz im Gegenteil! Wir können bereits mit kleinen Veränderungen viel bewirken und uns schützen. 

Das endokrine System


Als endokrines System wird das Hormonsystem des Körpers bezeichnet, wobei ganz kurz beschrieben Hormone chemische Botenstoffe sind, die für das Funktionieren sowie das Zusammenspiel sämtlicher Körperfunktionen, wie Temperaturhaushalt, Wachstum, Fortpflanzung und mehr, unerlässlich sind. Spezielle Drüsen, etwa die Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse etc., sowie bestimmte Organe und Gewebe produzieren bzw. schütten die notwendigen Hormone aus. Das endokrine System unterliegt dabei einem empfindlichen Gleichgewicht und reagiert auf verschiedenste Einflüsse von außen, unter anderem auch auf sogenannte endokrin aktive Substanzen bzw. endokrine Disruptoren.

Endokrine Disruptoren vs. endokrin aktive Substanzen


Prinzipiell kann man zwischen endokrin aktiven Substanzen und endokrinen Disruptoren unterscheiden. 

Endokrin aktive Substanzen sind Stoffe, die das Hormonsystem auf verschiedene Arten beeinträchtigen können. Die Wirkung körpereigener Hormone kann durch sie zum Beispiel blockiert oder ihr Abbau verhindert werden. Außerdem können endokrin aktive Substanzen Hormone auch nachahmen und den Körper so quasi verwirren. 

Wir sind in der heutigen Welt vielen verschiedenen endokrin wirksamen Stoffen ausgesetzt. Diese können natürlichen Ursprungs sein, zum Beispiel die sogenannten Phytoöstrogene in Soja oder Glycyrrhizin in Lakritze. Die meisten endokrin aktiven Substanzen sind heutzutage jedoch künstlichen Ursprungs. Dazu zählen etwa Pestizide, Biozide, Dioxine, Phthalate, Triclosan, Schwermetalle etc. 

Wenn diese Substanzen zu Beeinträchtigung im Hormonsystems des Menschen führen, spricht man von endokrinen Disruptoren.

 

Um endokrin aktive Substanzen als endokrinen Disruptoren bezeichnen zu können, müssen 3 Bedingungen erfüllt werden:

1.) Es muss eine schädliche Wirkung der Substanzen vorhanden sein.

2.) Es muss eine endokrine Wirkung vorhanden sein.

3.) Es muss ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den beiden (1. und 2.) festgestellt werden können.

 

Viele endokrin aktive Substanzen werden noch erforscht bzw. gibt es auch viele Stoffe, die im Verdacht stehen, auf unser endokrines System einzuwirken. Tendenziell häufen sich endokrine Störungen leider, weshalb das Thema immer wichtiger wird.

Wie können wir tun gegen endokrinen Disruptoren?


Während wir nicht verhindern können, dass wir in einer Welt leben, in der endokrin aktive Substanzen und Disruptoren zum Alltag gehören, können wir unseren Körper sehr wohl in seinen natürlichen Funktionen unterstützen. Denn all diese Substanzen wirken nicht immer gleich und vor allem nicht immer gleich intensiv auf uns. Ihre Wechselwirkungen mit unserem Körper sind unter anderem von der Dosis, der Dauer ihrer Einwirkung, dem Zeitpunkt der Exposition, der Art der Wirkung und vor allem auch vom Zustand des Körpers abhängig. 

Das heißt, ein gesunder Körper kann meist gut damit umgehen. Zusätzlich können wir einiges tun, um den Körper optimal in seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Substanzen unterstützen.

Hormonell wirksame Substanzen minimieren


Hier ist eine Liste verschiedener Dinge, die wir tun können:

 

- Plastik vermeiden (vor allem BPA)

- Nicht aus Plastikflaschen trinken

- Produkte nach dem Kauf gleich aus der Plastikverpackung nehmen

- Stattdessen Glas- oder Keramikbehälter verwenden

- Bioprodukte kaufen, wenn es geht (siehe „Was bringt BIO?“ und „Clean Fifteen und Dirty Dozen“

- Obst, Gemüse, Getreide (Reis etc.) immer gut waschen bzw. Obst, Gemüse sogar schälen

- Regional und saisonal kaufen

- Bei Kosmetika ebenso auf BIO achten (Zahnpasta, mineralsicher Sonnenschutz etc.)

- Luftfilter

- Wasserfilter

- den Körper bei der Entgiftung unterstützen (Schwitzen, Kräutertees, Bitterstoffe, Grünes Gemüse…)

- Beim Waschmittel auf BIO achten

 

Während diese Liste keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit stellt, ist sie zugleich wahrscheinlich nicht vollständig umsetzbar. Aber man kann sich ein oder zwei Dinge, die einem leicht fallen würden, rauspicken und damit anfangen. Denn auch kleine Veränderungen können schon viel bewirken.

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