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Podcast 34| PMS – Steckt auch etwas Gutes dahinter?

Das Prämenstruelle Syndrom


Diesmal geht es um das Prämenstruelle Syndrom, kurz PMS. Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle und was kann man eventuell tun, um die Symptome zu lindern? Steckt auch etwas Gutes darin? Können wir zum Beispiel in dieser Phase vielleicht einfach auch besser spüren, was wir sonst verdrängen oder nicht wahrhaben wollen? Wir sprechen über allgemeine Infos zum Thema und Ernährungstipps und tauchen zugleich etwas tiefer ein, um die Weisheit dahinter ein bisschen besser zu verstehen.

Was ist PMS?


 PMS steht für Prämenstruelles Syndrom und ist ein zusammenfassender Begriff für fast 150 (!) Symptome, die meist eine Woche vor dem Einsetzen der Regelblutung auftreten und zum Teil sehr beeinträchtigend sein können. 

Am häufigsten sind dabei folgende Symptome, die sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein können:

Brustspannen, Kopf- und Rückenschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Übelkeit, Durchfall, Heißhunger, Appetitlosigkeit, Wassereinlagerungen (Ödeme), Migräne, erhöhte Reizempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Erschöpfung, depressive Verstimmung, Angstzustände, innere Unruhe, Aggressivität.

Warum haben Frauen PMS?


Nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen von PMS sind sehr vielfältig und multifaktoriell. Es spielen dabei die Psyche, das Nervensystem und die hormonelle Steuerung eine Rolle.

So kann es zum Beispiel durch eine Verschiebung der Elektrolyte und des Flüssigkeitshaushalts aufgrund von Hormonschwankungen zu Wassereinlagerungen kommen. Außerdem kann eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegen, die bestimmte PMS-Symptome eher bedingt. Das typische Brustspannen hat mit dem Anstieg des Prolaktinspiegels zu tun und die Stimmungsschwankungen können mit der Abnahme des Serotoninspiegels zusammenhängen.

 

PMS hat aber auch mit unseren Lebensgewohnheiten zu tun. Alkohol-, Koffein- und Nikotinkonsum sowie zu viel Zucker und Salz können Symptome noch verstärken. Zugleich sind Ernährung, Bewegung und Schlaf Bereiche, bei denen wir ansetzen können, um PMS zu lindern.

Ernährungsempfehlungen bei PMS


Eine ausgewogene, vielfältige Ernährung ist prinzipiell in allen Lebenslagen sehr wichtig. Speziell bei PMS kann man zusätzlich einen erhöhten Bedarf an B-Vitaminen, Calcium, Vitamin D, Magnesium, Zink und Omega-3-Fettsäuren aufweisen. Während wir sämtliche Symptome immer medizinisch abklären sollten, kann man auch hier mithilfe einer Blutuntersuchung feststellen, ob man speziell hier Mängel hat. 

 

Unabhängig davon kann man vermehrt Nahrungsmittel mit diesen Vitaminen und Nährstoffen zu sich nehmen. Zum Beispiel Nüsse, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse, hochwertige Öle, Algenöl (vor allem, wenn man keinen Fisch isst) und generell viel frische und qualitativ hochwertige Nahrungsmittel.

 

Wichtig zu wissen, ist auch, dass es völlig normal ist, dass man in der Zeit vor der Blutung mehr Hunger verspürt und der Körper auch nach mehr Nahrung verlangt. Vor allem komplexe Kohlenhydrate sind in dieser Zeit hilfreich, um dem Körper zu helfen, Progesteron zu produzieren.

Die Rolle von Stress bei PMS


Zusätzlich zur ausgewogenen Ernährung ist Stress ein wesentlicher Faktor bei PMS. Vor allem in der Phase vor der Blutung, in der PMS auftreten kann, braucht der Körper vermehrt Entspannung und Ruhe. Sanfte Bewegungen anstatt exzessiven Sportes, viel Ruhe anstatt Dauerstress und eine sanfte Haltung sich selbst gegenüber anstatt harscher Selbstkritik sind essenziell, um den Körper zu unterstützen. 

 

Auch die psychische Komponente sollte nicht unterschätzt werden. Der Gedanke, dass eine Weisheit hinter der erhöhten Traurigkeit und Gereiztheit liegen könnte, hilft oft schon weiter und ist eine sehr wertvolle Alternative zum gängigen Stereotyp zur „gereizten PMS-Frau, der man besser aus dem Weg geht“. Diese Haltungen zirkulieren leider immer noch und nicht selten muss man sie sich als Frau immer noch von vielen Seiten anhören.

 

Was, wenn wir wirklich mehr Zeit allein brauchen? Was, wenn wir in dieser Zeit einfach sensibler sind und eher spüren, was wir sonst verdrängen? Was, wenn wir unsere Grenzen besser spüren und deshalb weniger mit uns machen lassen? Was, wenn diese Zeit uns zeigt, was wir eigentlich brauchen? Diese Umdeutung kann sehr dabei helfen, sanfter mit sich umzugehen und in weiterer Folge auch, PMS-Symptome zu lindern.

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