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Podcast 35| Wenn die Regel ausbleibt – Sekundäre Amenorrhoe

Sekundäre Amenorrhoe


In der Reihe über Frauengesundheit geht es heute weiter mit den Themen Sekundäre Amenorrhoe und Dysmenorrhoe. Wir definieren zuerst die Begriffe und schauen uns dann an, was dahinterstecken könnte. Welche Rolle spielt zum Beispiel exzessiver Sport oder extremer Stress? Was können wir selbst tun, um unseren Körper dabei zu unterstützen, wieder mehr ins Gleichgewicht zu kommen? Wie sehr haben wir zyklisches Leben in unseren Alltag integriert? Können wir uns das überhaupt vorstellen? Über all das und mehr sprechen wir in dieser Folge.

Was sind Zyklusstörungen?


Wenn es um Frauengesundheit geht, geht es oft auch um den Zyklus. Ein normaler Monatszyklus bewegt sich zwischen 25 und 38 Tagen, wobei die Blutung zwischen 4 bis 6 Tagen dauert. Sind diese Parameter innerhalb der Zeitspanne, in der Frauen einen Zyklus haben, grob verschoben, spricht man von Zyklusstörungen. Dabei kann der Abstand zwischen den Blutungen, Zwischenblutungen sowie eine veränderte Dauer und die Stärke der Blutungen betroffen sein. Wenn die Menstruation ganz ausbleibt – bei zuvor regelmäßigem Zyklus für mehr als drei Monate oder bei zuvor unregelmäßigem Zyklus für mehr als 6 Monate –, handelt es sich um die sogenannte sekundäre Amenorrhoe (bei nie eintretender Regelblutung von jungen Jahren an spricht man von primärer Amenorrhoe). Bei extrem starken Regelschmerzen handelt es sich um Dysmenorrhoe.

Was könnend die Ursachen für Amenorrhoe sein?


Da Amenorrhoe medizinische Ursachen haben und mit Begleiterscheinungen wie Unfruchtbarkeit und verminderter Knochendichte einhergehen kann, muss es unbedingt auch medizinisch abgeklärt werden. Es können zum Beispiel hormonelle Ursachen, wie PCOS oder Störungen der Hypophyse zugrunde liegen. 

Ein häufiger Grund kann aber auch eine Essstörung sein, vor allem Unterernährung und damit einhergehendes Untergewicht. Damit verbunden ist meist auch exzessiver Sport bzw. Leistungssport. Außerdem können extreme psychische Belastungen, intensiver Stress sowie genetische Faktoren eine Rolle bei Amenorrhoe spielen. 

Auch bei sekundärer Dysmenorrhoe können vielfältige Ursachen vorliegen. An erster Stelle steht oft Endometriose oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen.  

Wie bringt man den Zyklus wieder ins Gleichgewicht?


Auch bei Amenorrhoe kann man mit Ernährung und Stressreduktion viel bewirken. So ist auf eine ausgewogene Makronährstoffzufuhr zu achten. Vor allem Ballaststoffe sind dabei extrem wichtig. Man sollte auch lange Essenspausen und vor allem das Auslassen des Frühstücks vermeiden und vermehrt Zink, Eisen, Folsäure sowie die Vitamine A, B2, B6, B12, C, E, K und D zu sich nehmen. Auch Omega-3-Fette, vor allem Fisch oder hochwertiges Algenöl, sollten nicht vergessen werden.

 

Um Stress abzubauen, kann man sich Meditation, Yoga oder anderen ausgleichenden sanften Übungen zuwenden. Auch Atemübungen und stressabbauende Spaziergänge können helfen. Kurz: Alles, was den Körper entspannt und einem hilft, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. So kann es zum Beispiel auch „nur“ viel Ruhe und Schlaf sein, um extreme Stressphasen hinter sich zu lassen. Dabei ist auch zu überlegen, eine Weile auf Alkohol, Nikotin und Koffein zu verzichten.

 

Wenn eine Essstörung vorliegt, braucht man meist auch therapeutische Hilfe, um aus dem destruktiven Kreislauf ausbrechen zu können. Aber auch wenn man an keiner ausgeprägten Essstörung leidet und denkt, dass man eh gesund ist und einfach viel Fitness und ein strenges Ernährungsprogramm „durchzieht“, ist dies eventuell zu überdenken. Wenn der Körper mit starken Regelschmerzen oder Ausbleiben der Regel reagiert, bedeutet das, dass etwas nicht stimmt. Dass der Körper im Stressmodus ist und beginnt, Funktionen wie die Menstruation einzustellen, um sich aufs Überleben zu konzentrieren.

 

Meist braucht man mehr Nahrung, mehr Ruhe, mehr Zeit für sich. Es geht also oft um eine Rückbesinnung auf die körperlichen, seelischen und emotionalen Bedürfnisse, um sich wieder sicher genug zu fühlen und das dem Körper auch zu signalisieren. Dies kann ein langer Weg sein, besonders wenn man gewohnt ist, sich zu disziplinieren und sich Genuss zu versagen. Aber es gibt Hilfe und schon kleine Schritte und Momente der Entspannung sind ein Anfang.

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