Heute tauchen wir tief in das zyklische Leben ein! Wie kannst du deinen Zyklus für mehr Selbstakzeptanz, Selbstbeobachtung und Wohlbefinden nutzen? Wir diskutieren, wie Frauen ohne Menstruation ebenfalls von einem Tagebuch profitieren können, und gehen auf die Verbindung zwischen Menstruationszyklus und innerer Weisheit ein. Außerdem beleuchten wir, wie sich dieser Rhythmus auf deinen Alltag auswirkt und betonen die Macht der Rückverbindung mit deinem Körper.

Im Verlauf eines Menstruations-Zyklus erleben wir unterschiedliche Phasen, vergleichbar mit den Jahreszeiten, die von Energie und Extrovertiertheit bis hin zu Introspektion und Ruhe reichen. Akzeptanz und das Erkennen dieser Phasen können zu einem harmonischeren, stressfreieren und letztendlich selbstbestimmteren Leben führen. Kontinuierliche Selbstbeobachtung und Aufzeichnungen können helfen, Muster zu erkennen und somit die Alltagsgestaltung zu optimieren und mehr Wohlbefinden zu integrieren.

Jede Zyklus-Phase bringt andere Qualitäten mit sich, ähnlich den vier Jahreszeiten.

Mit dem ersten Tag der Blutung beginnt quasi der Frühling und es kommt zu einer Energiesteigerung, die im Eisprung, dem sogenannten inneren Sommer, ihren Höhepunkt erreicht.

Im Frühling geht es um Östrogen-Aufbau, der Körper ist belastungs- und leistungsfähiger. Wir können hier generell besser mit Stress, wie zum Beispiel intensiveren Sporteinheiten oder längeren Essenspausen, umgehen und nehmen die Dinge meist nicht so schwer.

Rund um den Eisprung ist die Energie dann am höchsten, man fühlt sich super, ist eher extrovertiert und voller Tatendrang. Danach beginnt der innere Herbst und wir beginnen, uns eher zurückzuziehen. Progesteron wird langsam vermehrt aufgebaut, wir sind empfindlicher auf Stress und brauchen größere Sanftheit im Umgang mit uns selbst. Hier geht es vor allem um Rückzug und Ruhe und man ist durchlässiger und empfindlicher. Belastendes, das man im Frühling und Sommer vielleicht nicht ansprechen wollte, kommt hier unter Umständen zum Vorschein – ein wichtiger Hinweis darauf, was im Hintergrund brodelt.

Der Übergang zum Winter ist dann fließend und macht sich meist durch noch stärkeres

Bedürfnis nach Rückzug, PMS oder Traurigkeit etc. bemerkbar. 

Während dies eine kurze, schematische Darstellung ist, geht es im zyklischen Leben eigentlich darum, seine eigenen Zyklen herauszufinden. Das heißt, dein Körper ist immer letzte und erste Instanz. So kann es zu, Beispiel während der Blutung selbst zu ganz unterschiedlichen Bedürfnissen kommen. Das Wichtigste ist, immer auf deinen Körper zu hören und sich mit deiner Körperweisheit zu verbinden. Es kann eine Herausforderung sein, aber der Körper gibt uns so viele Signale, die uns helfen können, ein ausgeglichenes und glücklicheres Leben zu führen.

Hat man keine Menstruation, keine mehr oder noch keine, kann man trotzdem das Zyklus-Wissen für sich nutzen. Vor allem für Frauen, die darunter leiden, gerade keinen Menstruations-Zyklus zu haben, ist das Thema verständlicherweise oft sehr delikat und schmerzbelastet. Aber gerade dann kann eine Hinwendung zu einer rhytmischen, zyklischen Lebensführung helfen, wieder in Einklang mit den körpereigenen Rhythmen zu kommen.

Der Mondzyklus und seine universelle Anwendbarkeit für Selbstreflexion und Rückverbindung kann dabei von unschätzbarem Wert sein. Unabhängig davon, ob du menstruierst oder nicht, bietet der Mondzyklus ein wunderbares Instrument zur Dokumentation und Analyse von Veränderungsprozessen innerhalb eines Monats. Eine Methode, um Einsichten in seine eigenen verschiedenen Phasen zu bekommen, wäre zum Beispiel eine Tagebuchführung. Beginnend bei Neumond schreibt man mit, wie sich die eigene Energie, Gefühlslage, Gesundheit etc. über den gesamten Mondzyklus hinweg verändert. Vielleicht kann man auch hier gewisse Muster erkennen, die zu mehr Verständnis, Selbstfürsorge und Wohlbefinden führen.

Hört auch unbedingt rein in die Podcastfolgen 37 und 38! Hier erzählt Klara von ihrer Endometriose-Erfolgsgeschichte mithilfe eines zyklischen Lebens

Buchempfehlungen: 

„Wild Power Discover the Magic of Your Menstrual Cycle and Awaken the Feminine Path to Power”

von Alexandra Pope und Sjanie Hugo Wurlitzer 

„Roter Mond. Von der Kraft des weiblichen Zyklus“ von Miranda Gray