Diätwahn als Energieräuber
Ein bekanntes Sprichwort lautet „Energy flows where attention goes“, was so viel heißt, dass unsere Energie immer dorthin geht, wo wir unsere Aufmerksamkeit hinlenken. Wenn wir reflektieren, wie sehr wir in einer Gesellschaft der Diätkultur(en) leben (siehe auch Podcastfolge 42, „Diätmentalität durchbrechen und vom äußeren Druck befreien“), wird schnell klar, dass wir täglich und oft über viele Jahre – wenn nicht sogar Jahrzehnte (!) – viel Energie für „Diätgedanken“ und alles, was damit zusammenhängt, aufwenden.
In unserer modernen Welt wird zum Beispiel oft betont, dass Kalorien und Bewegung die Schlüsselelemente für ein gesundes Leben sind. Doch was, wenn diese Denkweise zu einseitig und oberflächlich ist? Unser Körper besteht aus so viel mehr und ist um einiges vielschichtiger als Kalorienmythos und Co. vermitteln.
So können uns zum Beispiel Achtsamkeit und die Bedeutung innerer Werte dabei helfen, negative Körper- und Ernährungsmythen zu durchbrechen. Entscheidend ist auch die Energie, die wir in Dinge investieren, die uns Freude bereiten und unserem Leben Bedeutung geben. Stell dir vor: Was würde passieren, wenn du all deine Energie für Aktivitäten verwendest, die dich wirklich glücklich machen?
Was, wenn du das Vertrauen und den Mut hättest, nicht länger an gesellschaftlichen und medialen Körpernormen festzuhalten, sondern deinen eigenen inneren Werten zu folgen, um dich von äußeren Einflüssen zu lösen und dir selbst treu zu bleiben?
Entscheidungsfreiheit und die Macht der Gedanken
Ein wichtiger Aspekt ist die Entscheidungsfreiheit und die Reproduktion von Gedanken. Oft übernehmen wir automatisch bestimmte Denk- und Verhaltensweisen und leiden darunter, ohne uns bewusst zu werden, dass wir die Macht haben, anders zu denken und zu handeln. Es ist daher in einem ersten Schritt wichtig, sich dieser Automatismen bewusst zu werden. Denn nur so können wir Fortschritte erzielen und negative Denkmuster durchbrechen.
So gibt es zum Beispiel oft große Unterschiede zwischen den Generationen. Die aktuelle Generation trägt oft viel Verantwortung, positive Veränderungen voranzutreiben und negative Muster nicht weiterzugeben, sondern stattdessen den Fortschritt bewusst zu gestalten. Der Umgang mit unserem Körper und dem Thema Ernährung ist daher in vielen Fällen schon bewusster als noch vor 30 Jahren. Wenn jedoch die darunterliegende Tendenz zur Selbstkritik bzw. zur Überzeugung, dass Veränderung nur mit Druck geschehen kann, nicht transformiert wird, können wiederum Verzerrungen entstehen. Zwanghaftes Essverhalten bzw. Krankheitsbilder wie Orthorexie etc. können dann daraus entstehen.
Ernährungsfreiheit und Genuss ohne Schuldgefühle
Ein bewusster und vor allem liebevoller Umgang mit Ernährung und Körper wäre hingegen das Ziel. Es ist entscheidend, den Ursprung des Wunsches nach Veränderung zu reflektieren, um nicht in kontrollierendes und obsessives Verhalten zu verfallen. Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du wirklich Freude am Essen hattest, ohne Schuldgefühle? Diese Erinnerung ist der Schlüssel zu einer positiven und nachhaltigen Veränderung.
Wo fließt unsere Energie hin und was kann dann überhaupt noch überbleiben an Energie für die vielleicht wirklich wichtigen und wertvollen Dinge im Leben?
Buchempfehlungen:
„Wild Power Discover the Magic of Your Menstrual Cycle and Awaken the Feminine Path to Power”
von Alexandra Pope und Sjanie Hugo Wurlitzer
„Roter Mond. Von der Kraft des weiblichen Zyklus“ von Miranda Gray
Kommentar schreiben