Warum vertrage ich immer weniger?
Heute sprechen wir darüber, warum man gefühlt oder real immer weniger Lebensmittel verträgt. Wir gehen der Frage nach, was dem Phänomen zugrunde liegt. Ist es, obwohl oder weil man sich immer mehr einschränkt? Welche Umwelt-, Stress- und Ernährungsfaktoren beeinflussen, wie gut wir Lebensmittel vertragen? Und was kann man tun, um wieder mehr Verdauungs-Stabilität zu erlangen und sich wieder wohler zu fühlen?
Hört auch rein in Folge 9 "Stress und das autonome Nervensystem, Folge 16 "10 Tipps für entspanntes Essen", Folge 19 „Was bringt BIO?“ und Folge 33 "Endokrine Disruptoren - Was können wir tun?". Außerdem erwähnen wir das Buch "Fiber Fueld", auf Deutsch "Dein Bauch macht dich gesund" von Dr. Will Bulsiewicz.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und ihre Auswirkungen aufs Wohlbefinden
Vielleicht kennt man das Phänomen: Man hat Verdauungsbeschwerden oder gewisse Symptome wie Bauchkrämpfe, Blähungen, Übelkeit, Durchfall bzw. Verstopfung etc. und beginnt dann, gewisse Lebensmittel oder Gruppen von Lebensmitteln wegzulassen. Eventuell fühlt man sich eine gewisse Zeit besser, nur um dann festzustellen, dass man gefühlt immer weniger verträgt. Frustration und Ratlosigkeit können dann sehr schnell überhandnehmen.
Oft ist die Verwirrung auch groß, da man nicht wirklich sagen kann, was zu den Beschwerden führt. Meist treten die Beschwerden auch nicht unmittelbar, sondern erst mit einer Verzögerung auf.
Oder man verträgt zum Beispiel einen halben Apfel ohne Probleme, bekommt aber sofort Beschwerden, wenn man den ganzen Apfel genießt.
Das könnte auf eine Fructosemalabsorption hinweisen, eine individuelle Unverträglichkeit, die unterschiedliche Mengen von Fructose im Essen unterschiedlich gut verträgt.
Deshalb ist Selbstbeobachtung und professionelle Begleitung unerlässlich, um solche "blinden Flecken" aufzudecken und besser zu verstehen.
Mögliche Auslöser für Unverträglichkeiten
Es gibt eine Vielzahl an möglichen Auslösern für Unverträglichkeiten und oben genannte Symptome. Die heutige Lebens- und Ernährungsweise trägt sicher dazu bei.
Stress als Auslöser für Unverträglichkeiten
Wir können uns oft nicht genug Zeit für Mahlzeiten nehmen und sind gestresst und abgehetzt. Stress, Schlafmangel und Umweltfaktoren können die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln massiv beeinflussen? Oft sind es nicht persönliche Fehler, sondern äußere Lebensbedingungen, die zu Unverträglichkeiten führen. Deshalb ist es wichtig, Stress zu reduzieren und die eigene Schlafqualität zu verbessern, um das Immunsystem zu stärken und "stille Entzündungen" zu vermeiden.
Wie Stress mit unserer Verdauung zusammenhängt, könnt ihr auch in Folge/Blog 9 "Stress und das autonome Nervensystem sowie in Folge/Blog 16 "10 Tipps für entspanntes Essen" nachhören bzw.
nachlesen.
Nahrungsmittelqualität und endokrine Disruptoren
Die Qualität unserer Nahrung ist leider nicht immer so gut, wie unser Körper das bräuchte. Zum Beispiel können veränderte Tierhaltung und -fütterung unsere Nahrung und somit unsere Gesundheit negativ beeinflussen. Diese Faktoren können Entzündungen fördern und das Immunsystem schwächen. Siehe auch Folge/Blog 19 „Was bringt BIO?“.
Zusätzlich haben wir es oft mit endokrinen Disruptoren (siehe auch Folge/Blog 33) zu tun, die unseren Körper, und hier vor allem das Hormonsystem seine Funktionen, erheblich belasten können.
Mehr Diversität für eine bessere Verdauung
Vielfalt kann der Schlüssel zu einer verbesserten Verdauung und einem gesunden Leben sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichend verschiedenen Ballaststoffquellen tragen zu einem gesunden Darm-Mikrobiom bei, das wiederum essenziell für unser Wohlbefinden ist. Eine einfache und effektive Methode ist es, täglich 12 unterschiedliche Lebensmittel zu konsumieren. Diese Vielfalt unterstützt nicht nur eure Verdauung, sondern auch eure allgemeine Gesundheit. Besonders empfehlenswert sind einfache Dinge, wie zum Beispiel verschiedene Samen und Nüsse in die Mahlzeiten zu integrieren, um die Nährstoffaufnahme zu optimieren. Auch der Verzicht auf hochverarbeitete Lebensmittel kann hilfreich sein, um die natürliche Verdauungsleistung wiederherzustellen.
Wichtigstes Take-away
Während es einige Faktoren gibt, die wir nicht kontrollieren können (Tierhaltung, endokrine Disruptoren etc.), gibt es genug Bereiche (Schlaf, Entspannung, Diversität, BIO…), in denen wir selbst etwas zu einer gesunden Verdauung beitragen können.
Der Weg zu mehr Verträglichkeit ist zwar meist kein linearer oder gar schneller, aber es ist absolut möglich, wieder mehr Lebensmittel in seine Ernährung zu integrieren und sich wieder wohler und wohler zu fühlen.
Quelle:
Fiber Fueled: The Plant-Based Gut Health Program for Losing Weight, Restoring Your Health,
and Optimizing Your Microbiome by Dr. Will Bulsiewicz
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