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Podcast 46| Verdauungsbeschwerden? – Welche Tests kann man machen?

Verdauungsbeschwerden? Welche Tests kann man machen?


Probleme mit der Verdauung zählen mit zu den am häufigsten vorkommenden Beschwerden unserer Zeit. Wie kann man herausfinden, welche Ursache(n) diesen Verdauungsproblemen zugrunde liegt und was kann unter Umständen zusätzlich eine Rolle spielen?

Mögliche Erkrankungen des Darms


Sibo


SIBO, kurz für Small Intestinal Bacterial Overgrowth (dt.: Dünndarmbakterien-Überwucherung), ist ein Zustand, bei dem sich Bakterien im Dünndarm übermäßig vermehren. Normalerweise befinden sich die meisten Bakterien im Dickdarm; bei SIBO hingegen gelangen sie in den Dünndarm und verursachen Verdauungsprobleme. Zu den Symptomen gehören Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung und Nährstoffmangel, da die Bakterien Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen, bevor der Körper sie verwerten kann.

 

Die Diagnose von SIBO erfolgt meist über Atemtests. Der gängigste und einfachste Test ist der Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest). Nach dem Trinken einer speziellen Zuckerlösung (meist Glukose oder Laktulose) misst der Test die Konzentrationen von Wasserstoff- und/oder Methangehalt im Atem, um das Vorhandensein von gasproduzierenden Bakterien im Darm festzustellen.

Reizdarmsyndrom


 Die Diagnose des Reizdarmsyndroms (RDS) ist oft ein Ausschlussverfahren, da keine spezifischen Tests für das Syndrom existieren. Die Diagnose basiert auf den Symptomen und dem Ausschluss anderer Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden verursachen könnten.

 

In diesem Fall würden wir dazu raten weitere Stuhluntersuchungen zu machen um zu untersuchen, ob ein leaky gut Syndrom oder andere bakterielle Fehlbesiedelungen vorhanden sind.

Leaky gut Syndrom


Das Leaky-Gut-Syndrom (auf Deutsch: „durchlässiger Darm“) ist ein Konzept, das besagt, dass die Darmschleimhaut in manchen Fällen so durchlässig wird, dass unerwünschte Stoffe wie unverdaute Nahrungsmoleküle, Bakterien oder Toxine in den Blutkreislauf gelangen. Diese erhöhte Durchlässigkeit des Darms wird auch als intestinale Hyperpermeabilität bezeichnet und kann nicht durch eine endoskopische Untersuchung festgestellt werden.

Vor allem dann, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können, kann eine Stuhluntersuchung aufschlussreich sein. Um ein leaky gut zu diagnostizieren (wobei die Diagnosemöglickeit noch schwierig ist), werden Parameter wie “Zonulin” und “Alpha-1-Antitrypsin” herangezogen. 

 

Hier findet ihr ein Beispiel für einen Stuhltest. Wir würden euch aber eher empfehlen, eine Ärztin/ einen Arzt aufzusuchen, der das leaky-gut-syndrom untersucht.

 

In Folge 47 sprechen wir ausführlich über das Leaky-gut-Syndrom.  

Zöliakie


Bei Zöliakie führt die Einnahme des in bestimmten Getreidesorten enthaltenen Klebereiweiß – Gluten genannt – zu einer chronischen Entzündung im Dünndarm. Es kommt zu entzündlichen Veränderungen in der Dünndarmschleimhaut und zu einer Abnahme an Darmzotten. 

Im Blut können Antikörpertests, insbesondere auf Anti-Transglutaminase-Antikörper (tTG-IgA) und Endomysium-Antikörper (EMA) kontrolliert werden. Falls diese positiv sind, folgt meist eine Dünndarmbiopsie zur Bestätigung. Eine glutunfreie Ernährung ist die einzige Form der Therapie. 

Glutensensitivität


Die Diagnose einer Glutensensitivität (oder nicht-zöliakische Gluten- bzw. Weizensensitivität) ist komplex, da es keine eindeutigen Biomarker gibt. Wenn eine Zöliakie und Weizenallergie ausgeschlossen werden kann, Gluten aber schlecht vertragen wird (mehr dazu in Folge 49), wird die Diagnose “Glutensensitivität” gestellt. Glutensensitivität kommt  vor allem bei Erkrankungen wie Hashimoto, PCOS und Endometriose häufig vor.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen


Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind Erkrankungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise den Verdauungstrakt angreift und Entzündungen auslöst. Die häufigsten Formen der CED sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der betroffenen Darmbereiche und der Entzündungsmuster.

 

Neben Stuhluntersuchungen ist eine endoskopische Untersuchung im oberen und unteren Verdauungstrakt (Colon und terminales Ileum) die unverzichtbare Basisdiagnostik bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Was beeinflusst unsere Verdauung?


Ernährung

Bei allen Erkrankungen und Problemen, die wir nun aufgezählt haben, spielt die Ernährung eine wesentliche Rolle bei der Therapie. Die Therapieformen sind sehr unteschiedlich und doch haben sie eines gemeinsam. Eine Ernährung die überwiegend natürlich ist, sollte die Basis darstellen. Meist müssen einige Nahrungsbestandteile zumindest eine Zeit lang gemieden werden und spezifische Nahrungsergänzungsmittel können hilfreich sein um wieder Ruhe ins System zu bringen. 

Wenn ihr dabei Unterstützung benötigt, meldet euch gerne bei uns. 

Stress

Denkt auch daran, dass Stress ebenfalls eine Hauptrolle bei Verdauungsbeschwerden spielt. In stressigeren Phasen werdet ihr merken, dass Lebensmittel noch schlechter vertragen werden. Gut verdauen, können wir nur im entspannten parsympathischen Modus! Hastiges essen oder essen mit Ablenkungen, ist für den Darm schwere Kost! 

Hormonelle Schwankungen

Hormonelle Veränderungen im Zyklus können Verdauungsprobleme beeinflussen. Vielleicht hast du schon einmal beobachtet, dass deine Verdauung je nach Zyklusphase anders funktioniert. Wenn man eine gewisse Regelmäßigkeit feststellen kann, fällt es auch leichter, andere Faktoren wie Ernährung und Stressmanagement daran anzupassen, um Verbesserungen zu bemerken.

Ist mein Stuhl normal?


Unsicher, was überhaupt als „normal“ gilt? Es gibt visuelle Abbildungen online, die helfen können. Abbildungen dazu, wie ein normaler Stuhl ausschaut, findest du viele auf Google. Ein Link zu einem Artikel findest du hier. 

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