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Podcast 47| Leaky Gut – Der unsichtbare Riss in unserer Gesundheit

Leaky Gut – Der unsichtbare Riss in unserer Gesundheit


 Heute widmen wir uns ganz dem sogenannten Leaky Gut Syndrom.

Was versteht man unter Leaky Gut bzw. einem durchlässigen Darm? Welche – zum Teil von der Verdauung völlig unabhängig wirkende – Symptome können auftreten, wenn die Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört ist? Warum kann es überhaupt dazu kommen? Und vor allem: Was sind Lösungsansätze? Warum ist ärztliche Begleitung so wichtig und was hat Stress mit allem zu tun?

Was ist Leaky Gut?


Leaky Gut, auch bekannt als "durchlässiger Darm", ist ein Zustand, bei dem die Darmschleimhaut durchlässiger ist als normal. Dies ermöglicht es unerwünschten Substanzen, wie Toxinen und unverdauten Nahrungsmittelpartikeln, in den Blutkreislauf zu gelangen. Dabei kann diese erhöhte Durchlässigkeit zu einer Vielzahl von Symptomen und Verdauungsproblemen führen. Darunter fallen auch häufig Symptome, die scheinbar nichts mit der Verdauung zu tun haben, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, ein geschwächtes Immunsystem, Gelenkschmerzen und Hautprobleme. Das macht es unter Umständen schwerer, überhaupt an den Darm als Ursache der auftretenden Beschwerden zu denken. 

Diagnosemöglichkeiten Leaky Gut


Es gibt mehrere Methoden zur Diagnose von Leaky Gut, und wir empfehlen dringend, sich umfassend ärztlich beraten zu lassen. Das Leaky Gut Syndrom kann nicht durch eine endoskopische Untersuchung festgestellt werden.

Vor allem dann, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können,

kann eine Stuhluntersuchung aufschlussreich sein. 

 

Zu den wichtigsten Tests gehören:

 

Stuhltests:

Diese können Entzündungswerte und das Vorhandensein bestimmter Bakterien messen.

 

Urintests (Laktulose-Manitol-Test):

Diese Tests können die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut direkt messen.

 

Blutuntersuchungen:

Hierbei wird oft das Protein Zonulin gemessen, das die „Tight Junctions“ (dichte Verbindungen in der Darmschleimhaut) im Darm beeinflusst.

 

In den Quellenangaben unten findet ihr Informationen zu einem Test-Kit und der Ärztin, mit der wir zusammenarbeiten. Es ist hier besonders wichtig, professionelle Hilfe bei der Auswertung dieser Tests zu suchen.

Ursachen von Leaky Gut. Was steckt dahinter?


Es gibt nicht eine einzelne Ursache für Leaky Gut, sondern meist eine Kombination aus mehreren Faktoren. Dazu gehören:

 

Ernährung:

Übermäßiger Konsum von Fastfood, Gluten und Alkohol.

Die moderne Lebensmittelindustrie (Mikroplastik, Zusatzstoffe, viel Zucker, Süßstoffe usw.) 

 

Umweltgifte:

Toxine wie Quecksilber und Aluminium aus Amalgam-Füllungen, Schwermetalle, Schadstoffe aus Luft und Wasser etc.

 

Chronischer Stress:

Chronischer Stress kann die „Tight Junctions“ im Darm öffnen und dadurch die Durchlässigkeit erhöhen.

Ernährung und Therapie bei Leaky Gut


 Solltest du eine Leaky Gut-Diagnose erhalten, ist es wichtig, bestimmte Nahrungsmittel wie Gluten und Alkohol strikt zu vermeiden. Ergänzend dazu können Nahrungsergänzungsmittel wie L-Glutamin, Zink, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D dabei helfen, die Darmbarriere wiederherzustellen. Aber Achtung, diese sollten nur in Absprache mit einer Expertin/ einem Experten eingenommen werden. Es ist nämlich essentiell, die richtigen Nahrungsergänzungen zu besorgen und diese in der passenden Dosierung und Dauer einzunehmen. 

Melde dich gerne bei uns, wenn du Unterstützung brauchst. 

 

Stell dir vor, dein Darm ist wie dein Haus. Wenn das Dach undicht ist, hilft es nicht, einfach einen Eimer darunter zustellen. Du musst das Dach reparieren und regelmäßig überprüfen, um neue Schäden zu vermeiden. Ähnlich verhält es sich mit deinem Darm: Eine konsequente und strukturierte Therapie sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind unerlässlich.

Umgang mit Stress ist bei Leaky gut essenziell


Ein oft unterschätzter Faktor ist Stress. Chronischer Stress kann deine Darmgesundheit erheblich beeinflussen und wie wir schon erwähnt haben, führt er zur Daueröffnung der Tight junctions. In unserem Podcast besprechen wir Techniken zur Stressbewältigung und Entspannung, wie Yoga, gesunder Schlaf, Zeit in der Natur etc., die eine positive Wirkung auf deine Darmgesundheit haben können.

Du bist nicht alleine


Wir verstehen, dass der Weg zur Diagnose und Therapie von Leaky Gut frustrierend und belastend sein kann. Es ist wichtig zu wissen, dass du nicht alleine bist und Unterstützung verfügbar ist. Oft hilft es, endlich einen Namen und eine Diagnose für die oft diffusen Beschwerden zu haben. Davon ausgehend kann man dann Schritt für Schritt und mit Unterstützung wieder in Richtung Wohlbefinden gehen.

Quellen: 

Frau Dr. Katherina Kerber in Graz

Beispiel für einen Leaky Gut Stuhltest

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